Seit dem 1. Januar 2021 regelt die EU-Drohnenverordnung den Betrieb von Drohnen innerhalb der Europäischen Union, wobei in Österreich die Austro Control als zuständige Behörde agiert. Ein zentraler Bestandteil dieser Verordnung ist der Drohnenführerschein, der für viele Drohnenflüge verpflichtend ist. Abhängig von der Drohnenklasse und dem Einsatzgebiet benötigen Sie entweder den EU-Kompetenznachweis A1/A3 oder das EU-Fernpiloten-Zeugnis A2.
Inhaltsverzeichnis
- Warum ist ein Drohnenführerschein notwendig?
- Welche Arten von Drohnenführerscheinen gibt es?
- Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erlangung der Nachweise
- Praktische Anforderungen für das A2-Selbststudium
- Bußgelder bei fehlendem Drohnenführerschein
- Was kostet der Drohnenführerschein in Österreich?
- Wann wird ein Drohnenführerschein benötigt?
- Wie lange sind die Drohnenführerscheine gültig?
- Registrierungspflicht für Drohnen und Betreiber
- Versicherungspflicht für Drohnen
- Anbietervergleich für den EU-Drohnenführerschein
- Fazit
Warum ist ein Drohnenführerschein notwendig?
Der Drohnenführerschein stellt sicher, dass Drohnenpiloten grundlegende Kenntnisse in den Bereichen Luftrecht, Flugsicherheit, Datenschutz und Betriebsvorschriften besitzen. Dies trägt maßgeblich zur sicheren und verantwortungsvollen Nutzung von Drohnen in Österreich bei.
Nach erfolgreicher Prüfung wird der Drohnenführerschein von der Austro Control als PDF-Dokument bereitgestellt. Dieser muss bei jedem Drohnenflug entweder elektronisch (z.B. auf dem Smartphone) oder in ausgedruckter Form mitgeführt werden.
Welche Arten von Drohnenführerscheinen gibt es?
In Österreich unterscheidet man zwischen folgenden Arten von Drohnenführerscheinen:
- EU-Kompetenznachweis A1/A3:
Erforderlich für Drohnen ab 250 Gramm Abfluggewicht bis 25 kg. Dieser Nachweis deckt die offenen Kategorien A1 und A3 ab und wird durch ein Online-Training und eine Online-Theorieprüfung auf dronespace.at erworben.
– Flüge in der Nähe von Menschen (ohne Überflug) → A1.
– Flüge in abgelegenen Gebieten → A3. - EU-Fernpiloten-Zeugnis A2:
Für größere Drohnen zwischen 500 Gramm und 2 kg, die näher an Menschen betrieben werden sollen. Zusätzlich zur A1/A3-Prüfung ist hier eine theoretische Präsenzprüfung bei Austro Control erforderlich (Kosten: EUR 43,20). Praktische Flugkenntnisse müssen im Selbststudium erlangt und in einer Eigenerklärung bestätigt werden.
Hinweis: Für Drohnen der Klasse C0 (unter 250 Gramm Abfluggewicht) ist kein Drohnenführerschein notwendig, jedoch müssen sie bei der zuständigen Behörde registriert werden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erlangung der Nachweise
1. EU-Kompetenznachweis A1/A3
- Absolvieren Sie das kostenlose Online-Training auf der Plattform dronespace.at.
- Bestehen Sie die Online-Multiple-Choice-Prüfung (40 Fragen), die grundlegende Themen wie Luftrecht, Flugsicherheit und Datenschutz abdeckt.
- Speichern oder drucken Sie das ausgestellte Zertifikat, um es bei jedem Flug vorweisen zu können.
2. EU-Fernpiloten-Zeugnis A2
- Schließen Sie den EU-Kompetenznachweis A1/A3 erfolgreich ab.
- Führen Sie ein praktisches Selbststudium durch, bei dem grundlegende Flugmanöver geübt werden.
- Melden Sie sich zur A2-Theorieprüfung bei Austro Control an. Die Prüfung erfolgt vor Ort und kostet 43,20 EUR.
- Nach erfolgreicher Prüfung erhalten Sie das EU-Fernpiloten-Zeugnis A2 und dürfen Ihre Drohne in der Kategorie A2 fliegen.
Praktische Anforderungen für das A2-Selbststudium
Das praktische Selbststudium für das EU-Fernpiloten-Zeugnis A2 in Österreich umfasst die folgenden Flugübungen, die unter sicheren Bedingungen in abgelegenen Gebieten stattfinden müssen:
- Start und Landung: Präzises Starten und Landen der Drohne in unterschiedlichen Umgebungen.
- Stabiler Schwebeflug: Halten der Drohne auf konstanter Höhe und Position.
- Flugmanöver: Kontrollierte Flüge in verschiedene Richtungen: vorwärts, rückwärts und seitwärts.
- Drehen der Drohne: Üben des Drehens der Drohne um ihre eigene Achse zur Flugausrichtung.
- Fliegen in Mustern: Flüge in vorgegebenen Formationen wie Rechteck, Kreis oder Acht.
Die praktische Eigenerklärung muss vor der Anmeldung zur Theorieprüfung bei Austro Control bestätigt werden.
Bußgelder bei fehlendem Drohnenführerschein
In Österreich sind Drohnenpiloten gesetzlich verpflichtet, den Drohnenführerschein bei sich zu führen. Das Fliegen ohne gültigen Nachweis kann mit erheblichen Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Daher ist es wichtig, alle gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.
Was kostet der Drohnenführerschein in Österreich?
Die Kosten für die Erlangung der Zertifikate in Österreich sind wie folgt:
- EU-Kompetenznachweis A1/A3: Kostenlos über dronespace.at.
- EU-Fernpiloten-Zeugnis A2: 43,20 EUR für die Präsenzprüfung bei Austro Control.
Zusätzliche Kosten können entstehen, wenn Sie Schulungsangebote von externen Anbietern in Anspruch nehmen.
Wann wird ein Drohnenführerschein benötigt?
Ob ein Drohnenführerschein benötigt wird, hängt von der Drohnenklasse und dem Betriebsszenario ab. Hier ist eine Übersicht:
Drohnenklasse | Betriebskategorie | Anforderungen |
---|---|---|
C0 (unter 250 g) | Offene Kategorie A1 | Kein Drohnenführerschein erforderlich, lediglich Registrierung notwendig. |
C1 bis C4 oder Bestandsdrohnen über 250 g | Offene Kategorie A1/A3 | EU-Kompetenznachweis A1/A3 erforderlich. |
C2 | Offene Kategorie A2 | EU-Fernpiloten-Zeugnis A2 zusätzlich zum A1/A3 erforderlich. |
Besondere Regeln für Bestandsdrohnen und Selbstbau-Drohnen
Für Drohnen ohne CE-Klassifizierung, die vor dem 1. Januar 2024 in Betrieb genommen wurden, gelten folgende Regelungen:
- Bestandsdrohnen bis 25 kg dürfen in den offenen Kategorien A1 oder A3 geflogen werden.
- Ein EU-Kompetenznachweis A1/A3 ist verpflichtend.
Für Selbstbau-Drohnen gelten folgende Bestimmungen:
- Maximales Abfluggewicht: 25 kg.
- Flug nur in der offenen Kategorie A3 erlaubt (mindestens 150 m Abstand zu Menschen und Wohngebieten).
- EU-Kompetenznachweis A1/A3 erforderlich.
Wie lange sind die Drohnenführerscheine gültig?
Der Drohnenführerschein (EU-Kompetenznachweis A1/A3 und EU-Fernpiloten-Zeugnis A2) ist in Österreich für 5 Jahre gültig. Nach Ablauf muss der Nachweis durch eine erneute Prüfung verlängert werden.
Registrierungspflicht für Drohnen und Betreiber
In Österreich müssen sich Drohnenbetreiber bei der Austro Control registrieren, sofern:
- Die Drohne mehr als 250 Gramm wiegt.
- Die Drohne eine Kamera oder Sensoren besitzt, die personenbezogene Daten erfassen können.
Nach der Registrierung erhalten Sie eine individuelle Registrierungsnummer, die sichtbar an Ihrer Drohne angebracht werden muss.
Versicherungspflicht für Drohnen
In Österreich besteht eine gesetzliche Haftpflichtversicherungspflicht für alle Drohnen. Die Versicherung deckt Schäden ab, die durch den Betrieb der Drohne entstehen können. Ohne gültigen Versicherungsschutz ist das Fliegen von Drohnen verboten. Informationen zu passenden Versicherungen finden Sie bei verschiedenen Anbietern in Österreich.
Nach dem Abschluss einer Versicherung ist es wichtig, die Versicherungspolizze bei jedem Flug entweder in ausgedruckter oder digitaler Form mitzuführen. Bei Kontrollen kann der Nachweis verlangt werden.
Fernpiloten-Zertifikate und Ausbildungsplan
Die folgende Tabelle zeigt die Anforderungen an Fernpiloten-Zertifikate in Österreich, abhängig von Drohnenklasse und Betriebskategorie:
Drohnenklasse | Betriebskategorie | Ausbildungsplan | Zertifikate | Hinweise |
---|---|---|---|---|
C0 (unter 250 g) | Offene Kategorie A1 | Keine Ausbildung erforderlich | Kein Nachweis |
|
C1 (ab 250 g bis 900 g) | Offene Kategorie A1 | Online-Training und Online-Prüfung (40 Fragen) | A1/A3 |
|
C2 (bis 2 kg) | Offene Kategorie A2 |
| A2 |
|
C3, C4 (bis 25 kg) | Offene Kategorie A3 | Online-Training und Online-Prüfung (40 Fragen) | A1/A3 |
|
Selbstbau-Drohnen | Offene Kategorie A3 | Online-Training und Online-Prüfung | A1/A3 |
|
Drohnenführerschein: Anbieter und Prüfungsoptionen
In Österreich erfolgt die Ausbildung zum Drohnenführerschein (A1/A3) kostenlos über die Plattform dronespace.at. Externe Schulungsanbieter kommen vor allem für das EU-Fernpilotenzeugnis A2 infrage, das zusätzliche Prüfungsanforderungen umfasst.
Unternehmen | Art der Schulung & Prüfung | Preis | Details |
---|---|---|---|
Eudrohnenpruefung.de |
| 71 € (Top-Preis) | zum Angebot |
Pro Fly Center | DJI Academy |
| 84 € | zum Angebot |
GDA Germandroneacademy |
| 85 € | zum Angebot |
Copteruni GmbH |
| 199 € (1 Jahr Zugang) / 284 € (lebenslanger Zugang) | zum Angebot |
U-ROB GmbH |
| ab 315 € | zum Angebot |
Kopterzentrale GmbH |
| ab 349 € | zum Angebot |
DPH DronesPerHour |
| ab 89 € | zum Angebot |
Delta-Drone |
| ab 349 € | zum Angebot |
Top-Empfehlung
Top-Anbieter: Eudrohnenpruefung.de
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- Ein umfassendes Online-Training.
- Eine einfache Online-Prüfung auf Deutsch.
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Fazit
In Österreich ist der Drohnenführerschein für alle Drohnenpiloten, die Drohnen ab 250 Gramm fliegen, unverzichtbar. Während der EU-Kompetenznachweis A1/A3 kostenlos online über die Austro Control-Plattform dronespace.at erworben werden kann, erfordert das EU-Fernpilotenzeugnis A2 eine zusätzliche Prüfung vor Ort. Die Versicherungspflicht und die Registrierungspflicht gelten für nahezu alle Drohnen.
Indem Sie die gesetzlichen Vorgaben einhalten und sich fundiert schulen lassen, stellen Sie sicher, dass Sie in Österreich und der gesamten EU sicher und rechtskonform fliegen.